Bei deutsch-französischen Partnerschaften tun sich zwei Städte oder ein französisches Departement mit einem deutschen Kreis bzw. Bezirk oder eine französische Region mit einem Bundesland zusammen und pflegen auf der Grundlage eines offiziellen Dokuments (z.B. einer Charta) freundschaftliche Beziehungen. Diese Art Partnerschaft ist von wesentlicher Bedeutung für die deutsch-französische Dynamik. Im Rahmen dieser Partnerschaften ist Sprachaustausch, Schüleraustausch, Kulturaustausch oder beruflicher Austausch möglich.
Die Bewegung der deutsch-französischen Städtepartnerschaften entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als Lucien Tharradin, Bürgermeister von Montbéliard und ehemaliger Widerstandskämpfer und Buchenwald-Überlebender, im Jahre 1950 den Grundstein für eine Städtepartnerschaft mit Ludwigsburg in Baden-Württemberg legten. Die Partnerschaften zwischen Städten sind die ältesten, es entwickeln sich aber auch Partnerschaften mit Departements und Regionen. Gegenwärtig bestehen mehr als 2.300 deutsch-französische Partnerschaften unter Beteiligung von Städten, Departements und Regionen. Natürlich ist die Zusammenarbeit besonders in den Grenzregionen weiter fortgeschritten, wo die europäische Integration einen besonderen Stellenwert hat. Es besteht aber auch eine Reihe von Partnerschaften zwischen manchmal sehr weit auseinander liegenden Gebietskörperschaften.
Obwohl diese Partnerschaften vor allem Kultur, Sport und Bildung betreffen, entwickeln sie sich heute immer mehr in andere Richtungen, wie gemeinsame Projekte in Bereichen wie Wirtschaft und Forschung zeigen. Darüber hinaus öffnen sich heute viele Projekte der deutsch-französischen Zusammenarbeit für Europa, indem sie Regionen anderer Länder des Kontinents im Rahmen multilateraler Projekte einbinden.
Die deutsch-französische Zusammenarbeit in der Breite der Zivilgesellschaft zu verankern ist eine der Aufgaben des Deutsch-Französischen Bürgerfonds, der mit dem Vertrag von Aachen beschlossen und 2020 gestartet wurde: Er fördert eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niedrigschwellig und richtet sich u.a. an Städtepartnerschaften und Vereine.