Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und ihre französische Amtskollegin Sylvie Retailleau besuchten vom 14.-17. April die deutsch-französische AWIPEV-Forschungsstation auf Spitzbergen. Im Fokus: Die Erwärmung der Arktis.
Die Arktis erwärmt sich deutlich schneller als der Rest der Welt. Das hat Folgen für das Klima in Europa. Was das genau bedeutet, erforschen deutsche, französische und norwegische Forscher in der gemeinsamen AWIPEV-Forschungsstation auf Spitzbergen. Sie erforschen unter anderem die Zusammensetzung der Atmosphäre, Gletscher und Eisberge sowie ihre Veränderungen und den Wandel der Ökosysteme. Anlässlich der über 20 Jahre Zusammenarbeit besuchte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger zusammen mit einer deutsch-französisch-norwegischen Delegation das internationale Forscherdorf. Teil der Delegation waren unter anderem die französische Ministerin für Hochschulbildung und Forschung, Sylvie Retailleau, und Sindre Lysø, Staatssekretär im norwegischen Ministerium für Bildung und Forschung.
„Die Bewältigung des Klimawandels ist eine Menschheitsaufgabe“, so Stark-Watzinger, „nur mit Wissenschaft und Daten können wir dieses Ziel erreichen. Daher investieren wir in die Meeres- und Polarforschung.“
Das Alfred-Wegener-Institut, das Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und das französische Institut polair français Paul-Émile Victor (IPEV) betreiben die gemeinsame AWIPEV-Forschungsstation mit Unterstützung des norwegischen Polarinstituts (NPI). Die Forschungsstation in der Siedlung Ny-Ålesund liegt auf der Inselgruppe Spitzbergen östlich von Grönland im Arktischen Ozean.
Erkenntnisse über Veränderungen in der Atmosphäre und kosmische Hintergrundstrahlung
Langzeitmessungen in der Arktis zeigen die großen Veränderungen im Klimawandel besonders deutlich. Davon machte sich Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger heute auf Spitzbergen ein eignes Bild. „Wissenschaftliche Langzeitmessreihen zeigen, dass sich die Arktis derzeit deutlich schneller erwärmt als die restliche Welt“, betont Stark-Watzinger. "Wir müssen den Klimawandel besser verstehen, um angemessen reagieren zu können."
Das deutsch-französischen AWIPEV-Observatorium zeichnet täglich das Wetter auf und erforscht die Veränderungen in der Atmosphäre. Fast sechs Kilometer entfernt liegt die Außenstation Corbel. Langjährige Bodenmessungen und Analysen von Schnee und Eis lassen sich hier besonders gut durchführen: Corbel ist isoliert und damit fast frei von menschgemachten Verschmutzungen. Am Geodetic Observatory der Norwegian Mapping Authority gewinnen die Forscherinnen und Forscher außerdem Erkenntnisse über die kosmische Hintergrundstrahlung und können Satellitenbahnen ausrichten.
© Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)