Mit Schreiben vom 28. April 2005 haben sechs europäische Staats- und Regierungschefs – darunter der französische Staatspräsident und der deutsche Bundeskanzler – dem Ratsvorsitzenden und der Europäischen Kommission die Schaffung einer Europäischen Digitalen Bibliothek vorgeschlagen, um den europäischen kulturellen und wissenschaftlichen Besitzstand für alle zugänglich zu machen.
- Mit Blick auf eine gute Sichtbarkeit und einen einfachen Zugang zu den digitalen Ressourcen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union halten Deutschland und Frankreich die Schaffung eines einheitlichen mehrsprachigen Zugangspunktes für erforderlich, der gemeinsame Such- und Anzeigefunktionalitäten bietet; Auswahl, Digitalisierung und Standort der Dokumente bleiben innerhalb der mit den bestehenden europäischen Kooperationsnetzwerken verbundenen nationalen Strukturen verteilt.
- Deutschland und Frankreich möchten, dass die Europäische Digitale Bibliothek schrittweise aufgebaut wird, zunächst mit Druckerzeugnissen, und sind sich einig, dass das Projekt offen sein soll für weitere Inhalte aus dem Kulturbereich (Bücher, Archive, museale Inhalte, Filme etcetera).
Die Kommission hat ihrerseits in dem strategischen Rahmen „i2010 – Eine Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung“ eine Mitteilung zu den Digitalen Bibliotheken mit drei Schwerpunkten herausgegeben: - Elektronische Zugänglichkeit: eine wesentliche Voraussetzung zur Maximierung der Vorteile, die Bürger, Forscher und Unternehmen aus Informationen ziehen können.
- Digitalisierung analoger Sammlungen mit dem Ziel einer breiteren Nutzung in der Informationsgesellschaft.
- Bestandserhaltung und Speicherung, um sicherzustellen, dass kommende Generationen Zugang zum digitalen Erbe haben, und zu vermeiden, dass sein wertvoller Inhalt verloren geht.
Das Portal der Europäischen Digitalen Bibliothek europeana.eu wurde am 20. November 2008 von EU-Kommissarin Viviane Reding freigeschaltet.
Die deutsch-französische Agenda 2020 sieht vor, die Europäische Digitale Bibliothek mithilfe ihrer eigenen digitalisierten nationalen Bibliotheken weiter auszubauen.