Die Deutsch-Französische Filmakademie geht auf eine Initiative von Bundeskanzler Gerhard Schröder zurück, mit deren Hilfe die Zusammenarbeit beider Länder im Bereich Film unterstützt werden soll.
Entstehung
Am 26. Juni 2000 wurde die Deutsch-Französische Filmakademie von Präsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin gegründet.
Catherine Tasca, Ministerin für Kultur und Kommunikation Frankreichs, führte den Vorsitz der Arbeiten der Filmakadamie gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Michael Naumann.
Ziele
Die deutsch-französische Filmakademie, gewünscht von der öffentlichen Hand und den Kinoschaffenden beider Länder, verfolgt das Ziel, die Entstehung eines Europas des Films zu fördern, indem die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland in vier Bereichen verstärkt wird: Produktion, Vertrieb und Verleih, Entstehung und kulturelles Erbe.
Organisation
Die Akademie befindet sich unter der Aufsicht des Centre National de la Cinématographie (CNC) und des Beauftragten für Kultur und Medien (BKM).
Mehrere Initiativen wurden im Rahmen der Deutsch-Französischen Filmakademie mit dem Ziel eingebracht, eine enge Zusammenarbeit zu unterstützen.
Der Mini-Vertrag
Das CNC und die Filmförderungsanstalt (FFA) haben einen Fonds eingerichtet, in den beide Länder eine Summe in der Höhe von 1,5 Millionen Euro einzahlen. Dieser Fonds, auch Mini-Vertrag genannt, ermöglicht es Produzenten, Hilfe für deutsch-französische Koproduktionen zu erhalten. Drei französische und drei deutsche Experten begutachten die Unterlagen, die von der CNC und der FFA gesammelt werden. Die Instanzen beider Länder geben eine Präferenz an, bevor ein Film von der Finanzierungshilfe profitieren kann. Sie schlagen außerdem die Höhe der finanziellen Hilfe vor. In der Regel liegt diese zwischen 50 000 und 300 000 Euro.
Weitere Informationen auf: CNC oder FFA
Das Atelier Ludwigsburg-Paris
Ebenfalls im Rahmen der Deutsch-Französischen Filmakademie ist eine Bildungszusammenarbeit zwischen La Fémis (französische Filmhochschule) und der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg in den Bereichen Produktion und Vertrieb von Filmen entstanden.
Es handelt sich um eine Weiterbildung von einem Jahr.
Ihr Ziel ist es:
- Ein umfangreiches, praxisbezogenes Wissen über die europäische Filmwirtschaft mit den Schwerpunkten Stoffentwicklung, Finanzierung, Produktion, Vertrieb und Marketing zu vermitteln.
- Ein Netzwerk junger europäischer Produzenten aufzubauen und zu etablieren.
- Kontakte zur französischen und deutschen Filmindustrie herzustellen.
- Neugier und Begeisterung für französische und deutsche Sprache, Kultur und Mentalität zu wecken.
Am Ende dieser Weiterbildung sind die Studierenden in der Lage, die verschiedenen Produktionssysteme zu erfassen, sich in der anderen Sprache zu verständigen und auch die Kultur und die Mentalität des anderen Lands zu verstehen. Das Ziel des Ateliers ist es außerdem, den Teilnehmenden beizubringen, gemeinsam ein Projekt zu entwickeln und so ein Netzwerk von künftigen europäischen Partnern zu schaffen.
Seit 2001 nehmen jährlich 18 Studierende aus ganz Europa an diesem Programm teil und vertiefen ihre Kenntnisse in Seminaren, Ateliers, Praktika und auf Filmfestivals in den Bereichen der Finanzierung, der Entwicklung, der Produktion, des Vertriebs und des Verkaufs. Am Ende des Jahres produzieren die Teilnehmenden Kurzfilme in Koproduktion mit ARTE.
Weitere Informationen auf: www.atelier-ludwigsburg-paris.com
Das Deutsch-Französische Filmtreffen
Diese Initative der Akademie ist 2003 von der Vereinigung „Die Deutsch-Französischen Filmtreffen“ eingerichtet worden. Ziel dieser Vereinigung ist die Harmonisierung beider Produktionssysteme, um Koproduktionen zu vereinfachen, sowie den Vertrieb von deutschen Filmen in Frankreich und französischen Filmen in Deutschland voranzubringen.
Weitere Informationen auf: Deutsch-Französische Filmtreffen