Am 9. Dezember 2010 wurde anlässlich eines Festaktes zum 35jährigen Bestehen der deutsch-französisch-schweizerischen Regierungskommission zur Prüfung und Lösung von nachbarschaftlicher Fragen die „Trinationale Metropolregion Oberrhein“ gegründet. Mit dieser neuen Form der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sollen die Potenziale des Dreiländerecks am Oberrhein besser genutzt werden. Die Trinationale Metropolregion Oberrhein soll als einzigartiger und attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum gefördert werden mit dem Ziel, bei fortschreitender Globalisierung auf europäischer und internationaler Ebene wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei soll die Zusammenarbeit durch eine engere Vernetzung zwischen politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen Partnern und der Zivilgesellschaft und durch eine gemeinsame Strategie optimiert werden.
Neben den Vertretern der Gebietskörperschaften, die die regionale Gründungserklärung unterzeichneten, nahmen auch Vertreter der drei Hauptstädte an den Feierlichkeiten teil: der französische Minister für Gebietskörperschaften und Präsident des Conseil Régional d’Alsace, Philippe Richert, der Staatsminister im Auswärtigen Amt und Beauftragte für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Dr. Werner Hoyer, sowie der Staatssekretär im Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten, Peter Maurer. Mit der von Ihnen unterzeichneten "Offenburger Erklärung" begrüßen Frankreich, Deutschland und die Schweiz die Trinationale Metropolregion Oberrhein und sichern ihr Unterstützung zu.
Der Rhein: Bindeglied in Europa
In seiner Rede zur Offenburger Erklärung unterstrich Staatsminister Hoyer die Rolle des Rheins als identitätsstiftendes Bindeglied im Dreiländereck am Oberrhein, in dem das Europa der Bürgerinnen und Bürger auf vorbildhafte Weise entstehe.
Der Kontakt zwischen den Zivilgesellschaften, in diesem Fall der Menschen Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz sei das eigentliche Fundament, auf dem die Europäer ihre gemeinsame Zukunft gestalteten. Nirgendwo werde dies so deutlich, wie im Bereich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Staatsminister Hoyer lobte ausdrücklich die in den letzten Jahren in der Region erzielten "historischen Fortschritte": pragmatische Lösungen, wie das Epilepsie-Zentrum in Kehl, das Patienten aus der gesamten Umgebung unabhängig von ihrem Herkunftsland behandelt.
Der Staatsminister machte die in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit liegenden Chancen deutlich. Mit Regionen, die in Hinblick auf Infrastruktur und Wirtschaft so exzellent aufgestellt seien wie die Oberrheinregion brauche Europa den globalen Wettbewerb nicht zu scheuen.
Deutsch-französische Agenda 2020
Staatsminister Hoyer hob noch einmal die Bedeutung der Metropolregion Oberrhein als ein Projekt der deutsch-französischen Agenda 2020 hervor, die auf dem 12. deutsch-französischen Ministerrat im Februar 2010 beschlossenen wurde. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wie sie in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein beispielhaft stattfinde, leiste einen entscheidenden Beitrag für das Zusammenwachsen der Völker und damit für eine engere Verflechtung der Länder Europas. Ihre Rolle als wirtschaftliches Zentrum mache sie außerdem zu einem Vorreiter der Europäischen Union bei der Umsetzung des mittelfristigen Ziels, sich zu einem der wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsräume der Welt zu entwickeln.
v.r.n.l.: Der französische Minister für Gebietskörperschaften und Präsident des Conseil Régional d’Alsace, Philippe Richert, der Staatsminister im Auswärtigen Amt und Beauftragte für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Dr. Werner Hoyer, sowie der Staatssekretär im Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten, Peter Maurer.